Ein Buch, ein Foto – ein Fotobuch

Im Zeitalter des digitalen Fotos macht es Sinn, ab und an ein Fotobuch zuerstellen – sei es zum Verschenken oder um sich selbst an einen besonderen Tag zu erinnern. Fotos werden nicht mehr eingeklebt, sondern vom Rechner aus, mithilfe bestimmter Programme virtuell in ein Buch geschoben, die Datei wird dann an den Anbieter des Programms geschickt, dieser druckt es für uns und schickt es uns zu. Das kostet natürlich.

Doch die Preise variieren nicht sehr stark.

Ich habe situationsbedingt vier Fotobuchprogramme testen müssen. Alle bieten farbliche Hintergründe an oder Cliparts, die thematisch positioniert werden können. Die Schrift kann verändert und die Fotos bearbeitet werden.

Das Fotobuch von dm lässt sich sehr einfach bedienen. Wer mit Windows und Word arbeitet, dürfte so gut wie keine Probleme haben, seine Fotos einzufügen. Sehr schön sind hier die variablen, vorgeschlagenen Rahmen. Ich kann auswählen, wie ich die Fotos positioniert haben möchte – und zwar nicht nur im Kachelmuster, groß oder klein – sondern auch schräg oder überlappend. Diese Vorgaben machen das Erstellen des Fotobuchs simpel und schnell. Verschieben oder selbst kreiiren ist jedoch genauso möglich.

Übersichtlich finde ich auch den Preis, der wird unten angezeigt, d.h. ändere ich die Seitenzahl, weil doch mehr Fotos ins Buch müssen, weiß ich sofort, welchen Betrag ich nun bezahlen müsste.

Negativ hier ist jedoch zum einen, dass es nicht möglich ist, das Fotobuch zusätzlich auf der eigenen Festplatte in einem anderen Verzeichnis zu sichern.

Ferner gibt es ein Fehler im Programm: Wird der Titel des Fotobuchs kurzerhand von Papa in Mama geändert, eine Neuspeicherung auch unter dem neuen Namen erfolgen muss, sonst sind alle Daten weg.

Das bedeutet: Speichere ich die Arbeit unter Mama und nenne ich so auch das Buch, also beschrifte ich das Cover mit Mama, ist alles okay. Nenne ich das Cover in Papa um, speichere aber unter Mama, werden alle Änderungen ab diesem Zeitpunkt nicht angenommen. Das ist zumindest meine Theorie, ob sie zutrifft, kann ich sagen, wenn sich dm auf meine Beschwerdemail hin meldet, falls sie sich melden.

Zudem gibt es immer wieder Probleme beim Versenden, die Daten lassen sich aus unerfindlichen Gründen nicht an den dm-Server übertragen. Eine Bestellung ist also schlichtweg nicht möglich. Ebenfalls negativ ist, dass ich nicht aus dem Warenkorb gehen oder zum Anfang des Programms zurückkehren kann. Bei Problemen gibt es zwar eine Hotline und eine E-Mail. Beides steht aber auf der Eingangsseite, zu der ich nur kommen kann, wenn ich die im Warenkorb fertige Arbeit als „erneut bearbeiten“ anklicke. (Mehr zur dm-Software und die Probleme hier im Blog.)

Aus all diesen Gründen widmete ich mich leider auch anderen Fotobuchprogrammen.

Pixum und Cewe bedienen sich der gleichen Software.

Bei beiden ist zunächst positiv zu erwähnen, dass eine zusätzliche Sicherung auf einem eigen gewählten Verzeichnis möglich ist. Das Problem, wie oben bei der dm-Software, sollte somit gar nicht erst aufkommen.

Zu Beginn wähle ich aus, welches Format und Ausstattung mein Fotobuch haben soll. Hier fehlen aber die Preise, die bei der Wahl hilfreich wären.

Ich habe nun die Möglichkeit mit einem Assistenten durch die Bearbeitung zu gehen oder ohne. Ich nehme den namenlosen virtuellen Assistenten. Ich hatte bereits bei der 1. und 2. Erstellung festgestellt, dass ich 66 Seiten benötige. Diese gebe ich nun ein. Ich kann einen Bilddurchschnitt pro Seite auswählen, den ich jedoch für überflüssig halte, denn mal möchte ich vielleicht nur ein Bild auf zwei Seiten, mal drei auf einer haben. Einen Durchschnitt auszurechnen führt nur in die irre. Ich ignoriere das.

Nun will ich das Fotoalbum erstellen. Die Fotos sind in meinem Ordner alle namentlich und somit chronologisch vorsortiert. Der Assistent erkennt das leider nicht. Alle Fotos sind wahllos durcheinander auf die 66 Seiten verteilt. Das bringt also nichts. Im Gegenteil, es macht weitaus mehr Arbeit. Ich kündige dem Assistenten die Zusammenarbeit.

Positiv ist, dass ich jedes Foto noch einmal bearbeiten oder zuschneiden könnte, falls das nötig werden sollte.

Anders als bei der dm-Software werden hier Kacheln angeboten, vier Fotos ordentlich sortiert auf einer Seite. Natürlich kann ich das alles von Hand einzeln ändern, drehen oder auf den Kopf stellen. Das ist aber sehr viel Arbeit. Es gibt keine Möglichkeit, aus der ich die Anordnung der Bilder vorab wählen kann, was bei der dm-Software positiv auffiel.

Bei CEWE / Pixum gibt es zwar einen nächsten Layoutvorschlag, aber der Button lässt sich leider nicht drücken.

Auf der Rückseite meines von mir zu bearbeitenden Fotobuchs wird ein Barcode angezeigt, der sich auch nicht löschen lässt. Das finde ich für ein Geschenk unpassend. Das Bearbeiten geht hier mühseliger von der Hand, das Erstellen dürfte deutlich länger dauern. Und – das muss ich fairerweise sagen – ich habe keine Lust mich nach mehr als 14 oder 15 Stunden Arbeit an dem letztendlich verlorenen Fotobuch (siehe Eintrag), erneut in ein Programm einzuarbeiten, das mich nicht nach einer halben Stunde überzeugen kann. Sorry für meine Ungeduld.

Ich widme mich darum www.fotobuch.de mit der Software Designer 2.0. Das Besondere hier sind die Einbände und die Möglichkeit eine Prägung auf dem Cover drucken lassen zu können. Der Preis ist höher, als bei den oben bereits besprochenen Anwendungen.

Es gibt zahlreiche zusätzliche Cliparts und Themen, die ich mir nachträglich runterladen kann, was ich persönlich jedoch nicht benötige.

Das Programm selbst ähnelt dem von Cewe und Pixum, wirkt aber professioneller und komplizierter.

Bevor es losgeht, wähle ich aus, welche Ausstattung ich haben möchte – die Grundpreise stehen dabei, jedoch nicht die zusätzlichen Preise, die anfallen, wenn mehr als die im Grundpreis enthaltenen Seiten benötigt werden. Nun gibt es hier Extras und ein pdf.-Hilfedatei. Ich kann zwischen Easy und Expert wählen. Was mir jedoch wieder fehlt, sind mehr Anordnungsbeispiele, die mir das Einsortieren erleichtern. Wie auch bei Cewe/Pixum/dm kann ich jedes Foto einzeln „einkleben“, es schieben, drehen, verkleinern oder vergrößern, es ist aber nicht möglich, vier Fotos auf einmal auf zwei Seiten anzuordnen und nur das Feintuning durchzuführen. Ein Textfeld ist hier, wie bei den anderen Fotobuch-Programmen, leicht einzufügen. Mir ist es aber nicht gelungen, einen Text in das Feld zu schreiben. Beim Designer 2.0 wird designed. Hier gibt es eine viel längere Einarbeitungszeit, lesen scheint unumgänglich, ich kann die Bilder nicht nur von Hand drehen, sondern besser, in dem ich die entsprechenden Daten eingebe, wie X oder Y-Positionen – aber wer möchte das schön?

Das Programm ist umfangreich – für meinen Geschmack zu viel des Guten.

Positiv jedoch, dass es auch bei diesem Programm die Möglichkeit eines „Speichern unter“ gibt und ich meine Arbeit zusätzlich sichern kann.

Tatsächlich halte ich das dm-Programm trotzt Mängel für das Beste. Dummerweise bringt es nichts, darin ein Buch zu erstellen, wenn es 1. nicht abgeschickt werden kann und 2. gar nicht erst richtig gespeichert wird. Ein Fotobuchprogramm muss sich für mich selbst erklären, ich möchte kein Handbuch dabei neben liegen haben müssen und auch keine Foren besuchen, in denen ich angewiesen werde, wie ich meine Fotos arrangieren muss.

Natürlich kann es sein, dass ich von den letzten drei Programmen überzeugt gewesen wäre, hätte ich mich zuerst mit einem davon beschäftigt, bevor das dm-Disaster passierte. Ich habe den Programmen aber genauso viel Einarbeitungszeit gewidmet wie dem dm-Programm, wenn auch mit Ärger und Frust im Bauch.

Letztendlich weiß ich noch nicht, womit ich mein Fotobuch erstelle. Vielleicht auf traditionelle Art? Fotos vervielfältigen lassen, einkleben und von Hand beschriften?

Das wäre vermutlich was Neues.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.