20 Monate Wartezeit

Irgendwann Ende 2008 schrieb der Heyne Verlag einen Wettbewerb aus. Der Verlag suchte den „Magischen Bestseller“. Über 1400 Manuskripte wurden eingesandt. Auch ich beteiligte mich daran, doch während ich mein erstes Manuskript inkl. Dankeschönbüchlein zurückbekam, blieb mein zweites Manuskript, das ich mit einem für den Roman spezifischen Pseudonym eingereicht hatte, aus. Eine Nachfrage beim Verlag klärte mich zunächst darüber auf, dass so gut wie alle Manuskripte zurückgesandt worden wären. So gut wie alle. Aber wo steckte meins?

Ich fragte konkret. Im Januar erhielt ich dann sehr schnell Antwort auf meine Frage, ob „Niemands Niemandsland“ unter die Räder gekommen sei.

Mitnichten.

Es hieß, dass Manuskript habe es zwar nicht in die Finalrunde geschafft, aber er hätte dennoch sehr gut gefallen. Eine kleine Auswahl solcher Texte befände sich noch in Prüfung.

Ich muss zugeben, ich habe mich nicht wie in kleiner Schneekönig gefreut, sondern wie eine Lawine.

Nun, ich sollte bald Bescheid bekommen, hieß es.

Im Mai bat das Lektorat um das komplette Manuskript. Ich schickte das, was ich fertig hatte und später eine Landkarte zum Buch hinterher.

Am 31.08. kam dann die letzte Mail: »…, aber leider ist der Titel zu jung für uns.«

Nun denn.

20 Monate Wartezeit – damit muss ein junger Autor alt werden, wenn er seinen Roman platzieren möchte – und erhält dann u.U. doch noch eine Absage.

Das Lektorat entließ mich aus der Mail mit dem Tipp, den Roman bei Carlsen oder Arena einzureichen. Ich bin also nicht schuld, wenn dort nun ein nicht angefordertes Manuskript von mir aufschlägt.

Nebenbei: »Niemands Niemandsland« ist KEIN Kinderbuch und auch Jugendliche verstehen es nur, wenn sie mit einer guten Portion Ironie gestillt worden sind. Vampire kommen nämlich nicht darin vor (Och), aber nach Erdbeere duftende Liebe. Wo gibt’s das schon?

Das Manuskript ist nun wieder frei, liegt aber schon bei anderen Verlagen. Wer will denn aufgeben?

Niemand!

P.S. Das Manuskript habe ich vom Verlag zurückerhalten, aber das Dankschönbüchlein fehlte diesmal. Tzes. ;-)

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Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.